- Vorherige Seite
- Startseite
- Wohnen
- Erste*r sein! Informationen für alle, die als erste in ihrer Familie studieren
Erste*r sein! Informationen für alle, die als erste in ihrer Familie studieren
Menschen, die aus nicht-akademischen Familien kommen, stehen vor oder im Studium häufig vor anderen Herausforderungen als ihre Kommiliton*innen. Wie diese Herausforderungen gemeistert werden können, möchte die Philipps-Universität am Aktionstag „Erste*r sein – ein Tag für alle, die als erste in ihrer Familie studieren!“ am 25. Mai 2023 in der Aula der Alten Universität zeigen und lädt alle Interessenten herzlich zu einem Austausch ein.
Auch wir sind an diesem Tag mit einem Informations-Stand vor Ort und geben Tipps rund um das Thema Studienfinanzierung, Wohnen, Start ins Studium.
An dieser Stelle schon mal 10 wichtige Hinweise kurz zusammengefasst:
- Was man schon lange vor dem Studium machen kann: Eine der günstigsten Wohnmöglichkeiten während des Studiums sind die Studentenwohnheime der Studentenwerke. Es gibt bislang allerdins nur für ca. 10 % der Student*innen Studentenwohnheimsplätze. Daher gibt es bei den Studentenwerken oft längere Wartezeiten für einen Wohnheimplatz. Bei allen Studentenwerken gibt es über deren Homepages die Möglichkeit einen online Wohnheimplatzantrag zu stellen. Das ist absolut und vollkommen unverbindlich. Man kann sich jederzeit von der Warteliste wieder streichen lassen, erst ein späterer Mietvertrag ist bindend! Es ist also auch schon Jahre vorher als Schüler möglich, sich um einen Studentenwohnheimsplatz zu bewerben. Den Studienausweis reicht man dann einfach später nach einer Einschreibung an einer Hochschule nach. Somit sichert man sich eine günstige Wohnmöglichkeit.
- Das erste Studium müssen die Eltern finanzieren gemäß § 1601 und § 1610 BGB. Nur wenn diese zu wenig Geld haben, hat man einen BAföG Anspruch. Deswegen auf jeden Fall einen BAföG Antrag stellen!
- Den frühstmöglichen Zeitpunkt für eine Einschreibung an einer Hochschule nutzen! Den BAföG Antrag dann möglichst frühzeitig stellen! Also sofort nach Erhalt des Studienausweises, unverzüglich mit allen Unterlagen (insbesondere Steuerbescheid der Eltern von vor zwei Jahren) vollständig abgeben! Man sollte unbedingt auf Vollständigkeit achten, um zu vermeiden, dass die Bearbeitung durch Rückfragen unnötig länger dauert.
- Nur wenn der BAföG Antrag vollständig (mit allen Unterlagen) eingereicht ist, läuft ab diesem Zeitpunkt eine Frist und man kann dann nach sechs Wochen, auf formlosen Antrag hin, einen Vorschuss beantragen nach § 51 (2) BAföG!
- Für den ersten Ausbildungsmonat des Studiums kann man auf Antrag Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts (als Darlehen) entsprechend § 24 (4) S. 1 und § 27 (3) SGB II über das Jobcenter erhalten. Falls man BAföG erhält, wird das dann verrechnet.
- Man sollte frühzeitig mit seinen Eltern sprechen, um zu klären, in wieweit sie einem ein Studium finanzieren können.
- Zur Zeit bekommen leider nur ca. 11 % der Student*innen BAföG. 66 % aller Student*innen haben deswegen mindestens einen Minijob. Gegebenenfalls also dringend frühzeitig nach einem Job suchen!
- Schwierig sind oft Situationen, in denen die Eltern relativ gut verdienen, aber Schulden haben (z. B. Hauskauf). Dann erhält man wegen des Elterneinkommens kein BAföG. Die Schulden der Eltern werden beim BAföG nicht berücksichtigt. Gleichzeitig haben die Eltern aber kein Geld für eine Studienfinanzierung. Eine andere Verschuldung, wie für eine Studienfinanzierung, sollten sie daher nur eingehen, wenn sie sich diese zusätzlich leisten können.
- Lassen Sie sich bei der Sozialberatungsstelle des zuständigen Studentenwerks individuell zur Studienfinanzierung beraten!
- Der Studienstart kann erschwert sein, wenn man die erste Person einer Familie ist, die ein Studium aufnimmt oder man wenig Kontakte zu Menschen hat, die ein Studium absolviert haben, da entsprechende potentielle Unterstützungsmöglichkeiten dann wegfallen. Auch in diesen Fällen sollte man sich spätestens zu Studienbeginn von den Sozialberatungsstellen der Studentenwerke diesbezüglich beraten lassen!