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Wir feiern 100 Jahre Studentenwerk Marburg!
100 Jahre Studentenwerk Marburg - am 22. Februar 1921 wurde der Verein "Studentenheim Marburg e.V." gegründet, und damit das heutige Studentenwerk.
Und auch wenn die Corona-Pandemie unsere Pläne auf eine große Jubiläumsfeier durchkreuzt hat, so ganz sang- und klanglos möchten wir dieses Ereignis nicht verstreichen lassen. Da wir unsere Gäste nicht persönlich begrüßen können, haben wir eine "Jubiläums-Seite" mit Infos rund um die letzen 100 Jahre Studentenwerk Marburg zusammengestellt. Mit einer Chronik, mit Fotos und mit einem Video, in dem wir Sie mitnehmen hinter die Kulissen von Mensa, Wohnheimen und Sozialberatung und Ihnen zeigen, wer wir sind und was uns antreibt.
Und um die vergangenen Jahrzehnte auch ganz plastisch Revue passieren zu lassen, laden die Küchenteams der beiden Mensen die Studierenden und Gäste auf eine kleine Zeitreise ein: Eine Woche lang werden täglich Menüs aus verschiedenen Jahrzehnten zum Abholen angeboten. Den Anfang macht direkt der Geburtstags-Montag mit herzhaften Gerichten aus den 20er und 30er Jahren. Auf dem Speiseplan stehen Mett-Kartoffelfrikadellen mit Wirsing und vegane Kohlrouladen mit Steckrübengemüse.
Aufgrund der Mangelwirtschaft nach dem Ersten Weltkrieg war zu Beginn der 20er Jahre die Bevölkerung auf die Zutaten angewiesen, die verfügbar waren. Kohlgemüse und Kartoffeln sowie alle Arten von Fleischresten wurden verwertet, wo immer es möglich war. Kohlrouladen wurden mit Kartoffeln gefüllt, Marmelade aus grünen Tomaten gekocht, Eintöpfe mit Steckrüben und Kartoffeln hergestellt. So stand es auf vielen Speisekarten, es wurde verkocht, was erhältlich war. Mitte der 1920er Jahre veränderte sich das Ernährungsverhalten. Größere Teile der Bevölkerung konnten sich nun „exotischere“ Lebensmittel wie Obstsorten aus dem Ausland leisten. Hochwertigeres Fleisch wurde mehr und mehr wieder Teil der alltäglichen Ernährung. Auch Lebensmittel wie Butter, Eier und Zucker hielten wieder Einzug in die Alltagsküche. Es entstanden zahlreiche Feinkostläden.
Die Weltwirtschaftskrise beginnend 1929 beendete diese Phase - Suppenküchen prägten das Alltagsbild. Die Studentenwerke spielten eine zentrale Rolle bei der Versorgung der Studierenden. Günstig und nahrhaft sollte es sein, ein Motto, dem sich die Studentenwerke auch heute noch, wenn auch abgewandelt, verschrieben haben. Der kriegsbedingte Mangel an Lebensmitteln verschob im Laufe der 30er Jahre wieder den Fokus auf Kartoffeln, Kohl und Rüben als Hauptnahrungsmittel. Weiter geht die kulinarische Reise in dieser Woche unter anderem mit „Falschem Hasen“ aus den 40ern, „Wiener Back-Hendl“ aus den 60ern und der „Mantaplatte“ aus den 90er Jahren.